10. Klimaschutzkonferenz eröffnet die jährliche Klima-Woche im Null-Emissions-Landkreis Cochem-Zell

    Umweltministerin Ulrike Höfken gratuliert zu vorbildlichen Projekten


    Der Pater-Martin-Saal im Kapuzinerkloster Cochem ist bis auf den letzten Stuhl besetzt. Rund 180 Teilnehmer zählt die 10. Klimaschutzkonferenz des Null-Emissions-Landkreises. Darunter auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken.

    Landrat Manfred Schnur gibt einen Rückblick auf 10 Jahre Null-Emissions-Landkreis und freut sich über die starke Beteiligung der Bürgerschaft. „Wir möchten den Blick nach vorne richten, dorthin wo unsere zukünftigen Herausforderungen liegen“, betont der Kreischef, „Im Wärmesektor, der für 51% unserer derzeitigen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, sind beachtliche 42% aller Treibhausgasemissionen ausschließlich auf den Einsatz von Ölheizungen in privaten Haushalten zurückzuführen. Wir möchten dieser Herausforderung einerseits mit der Realisierung von Nahwärmenetzen, andererseits mit der Motivation zum Umstieg auf erneuerbare Energien in Privatgebäuden begegnen“.

    Bernhard Andre, Energieberater der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gab einen Überblick, wie sich die Installation einer PV-Anlage lohnen kann.Als nächstes Projekt kündigte Schnur die in Planung befindliche PV-Kampagne des Landkreises an. Das neue Solardachkataster bietet dabei die Grundlage für jeden Hauseigentümer im Landkreis die eigene Dachfläche auf Eignung zur Installation einer Photovoltaikanlage zu überprüfen.

    Erreichbar ist dieses Onlinewerkzeug unter:
    www.solardachkataster-cochem-zell.de


    Clever heizen im Landkreis Cochem-Zell

    Sechs Gewinner dürfen sich über ein Preisgeld von jeweils 500 Euro freuen. Im Rahmen der Heizungskampagne hatte die lokale Energieagentur „unser-klima-cochem-zell e. V.“ diesen Wettbewerb im Rahmen der Heizungskampagne ausgerufen.

    Der Wettbewerb im Rahmen der Heizungskampagne „Im Sommer planen, im Winter sparen - Clever heizen Cochem-Zell“ bot einen zusätzlichen Anreiz für alle Heizungsumsteiger. Er belohnte sechs Heizungsumrüster im Landkreis mit jeweils 500,- € Preisgeld. Die Maßnahmen sollen einen Beitrag dazu leisten, Hausgasemissionen zu senken und die Verschwendung von Energie und Ressourcen zu vermindern. Dabei geht es um konkrete, praktische Projekte. Gesucht wurden clevere Lösungen, die besonders effizient sind, erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung einsetzen (Warmwasser und Heizung) und den Verbrauch fossiler Energieträger deutlich reduzieren.

    Ministerin Höfken lobt das herausragende Engagement des Landkreises. „Sie sind ganz vorne mit dabei, wenn ich mir die klimaaktiven Kommunen im Lande anschaue“, so Höfken.

    Unter dem Titel „Nach Paris – Kriegen wir die Klimakrise noch in den Griff“ hatte die lokale Energieagentur „unser-klima-cochem-zell“ eingeladen, das 10-jährige Jubiläum zu begehen und gemeinsam mit dem Redner des Abends, Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, den Finger in die Wunde der Klimaproblematik zu legen.

    Rahmstorf zeigt Zukunftsszenarien auf

    Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist einer der führenden Klimaforscher. Mit einer Reise rund um den Globus zeigt Rahmstorf die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung sowie Ansätze zur Lösung des Problems auf.Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist einer der führenden Klimaforscher. Mit einer Reise rund um den Globus zeigt Rahmstorf die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung sowie Ansätze zur Lösung des Problems auf.

    „Der Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme ist bereits jetzt deutlich zu sehen“, betont der Klimaforscher, „ohne den menschlich verursachten Klimawandel würde nur jedes fünfte Wetterextrem stattfinden.“

    Dabei sind die Extreme dem Publikum bestens bekannt:
    Temperaturen, die in Asien 50 Grad Celsius überschritten, rekordbrechende Hurrikane in schneller Abfolge in der Karibik und im Atlantik, die bis nach Irland reichten, verheerende Überschwemmungen auf Grund des Monsuns, die viele Millionen Menschen betrafen und unbarmherzige Dürren in Ostafrika. Viele dieser Ereignisse tragen den Fingerabdruck des durch die menschlichen Treibhausgasemissionen verursachten Klimawandels.

    Den Kopf in den Sand stecken sollten wir angesichts des damit verbundenen menschlichen Leids und der Zukunftsrisiken jedoch nicht, so der Klimaexperte. Letztlich stehen immer noch drei Gegenmittel zur Wahl: die Erwärmung begrenzen, uns an sie anzupassen oder leiden. Da liegt der Entschluss auf der Hand, die ersten beiden entschlossen anzupacken, um das Dritte zu minimieren.

    Eine Woche E-Auto im Alltagstest

    Ministerin Höfken übernahm das Amt der Glücksfee und zog drei glückliche Gewinner aus dem Lostopf. Gerd Birkenbeil, Rudolf Schneiders und Frank Fuhrmann dürfen sich über eine Woche E-Auto im Alltagstest freuen.

    Als besonderen Programmpunkt des Abends hatten drei Besucher die Gewinnchance auf eine Woche „E-Auto-Alltagstest“. Das Autohaus Nissan Dambach aus Altlay, sowie die Energieversorger EVM und Innogy hatten diese Aktion ermöglicht.


    Kreischef entsendet Schülerinnen und Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums zum Schülerklimagipfel

    Gemeinsam mit Prof. Dr. Rahmstorf, Ministerin Höfken, Schulleiterin Michaela Koch und Konrektor Michael Tegeler, entsendet Landrat Manfred Schnur vier Schülerinnen und Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums, mit ihrer Lehrerin Sarah Wagner, zum Schülerklimagipfel.

    Der Schülerklimagipfel findet vom 21. – 22. November in Bad Salzuflen statt. Vier Schülerinnen und Schüler vom Martin-von-Cochem-Gymnasium werden dort mit Ihrer Lehrerin Sarah Wagner zusammen mit rund 200 weiteren jungen Leuten eine Botschaft nach Kattowitz senden. In Kattowitz findet im Dezember die nächste UN-Klimakonferenz statt, bei welcher beraten werden soll, wie sich der Pariser Klimavertrag praktisch umsetzen lässt. Die Schülerinnen und Schüler werden an Zukunfts-Workshops teilnehmen und viel über Zusammenhänge rund um den Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung lernen. Sie sollen ermächtigt werden, sich anschließend im Landkreis Cochem-Zell für den Klimaschutz einsetzen zu können. Dafür werden Zukunftslösungen und politische Instrumente vorgestellt. Veranstalter sind die Landeshauptstädte Mainz und Potsdam sowie der Kreis Lippe.

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