„Wir sind schon seit einigen Jahren im Projekt als
Cochem-Zeller Energiedorf unterwegs. Jetzt geht es endlich in die Kundenaquise
und damit in eine wichtige und entscheidende Phase“, betont der Ortschef, „das
Projekt der Dorfwärme bietet unserer Gemeinde eine einmalige Chance. Wir
möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern hier nichts verkaufen, sondern alle von
den Vorteilen profitieren lassen“.
Der gefüllte Saal folgt gespannt den Ausführungen der Experten.
Geplant ist ein Nahwärmenetz im gesamten Dorfgebiet, mit einer Heizzentrale und
dazugehörigem Solarthermiefeld. Ein Holzlager bevorratet regionale
Holzhackschnitzel und wird in der Regel zweimal pro Woche von einem Lkw
beliefert. Die durch Verbrennung entstehende Wärme wird gespeichert und über
ein Rohrleitungssystem auf die müllenbacher Haushalte verteilt. Hier bietet
sich ein weiterer Vorteil, denn bei der Verlegung der Rohre werden zeitgleich
auch Leerrohre für Glasfaserkabel mitverlegt, diese garantieren den Teilnehmern
am Projekt schnelles Internet.
Errichter und Betreiber der Dorfwärmeversorgung werden die
Kreiswerke Cochem-Zell sein. Neben Wasserversorgung und Abfallwirtschaft wurde im
Frühjahr 2019 ein weiterer Betriebszweig „Nahwärme“ eingerichtet. Der
Eigenbetrieb des Landkreises Cochem-Zell verfolgt keine
Gewinnerzielungsabsicht. Er verfolgt das Ziel, vor allem heimische Ressourcen
zur Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie einzusetzen.
„Die Kreiswerke als Betreiber zur Verfügung zu haben, ist
für Sie ein unschätzbarer Vorteil. Dies ermöglicht Ihnen eine nachhaltige und
kostengünstige Energieversorgung“, betont Ulrich Schäfer vom Ingenieurbüro ibs
Schäfer aus Stromberg und informiert weiter, dass es einer Anschlussquote von
etwa 60 Prozent bedarf, um das Nahwärmenetz wirtschaftlich betreiben zu können.
Dirk Barbye, Geschäftsführer der lokalen Energieagentur „unser-klima-cochem-zell e. V.“, beschreibt den Projektablauf. „Jeder Hauseigentümer soll die Möglichkeit bekommen, kostenfrei und unverbindlich ein Angebot für seine Immobilie zu erhalten. Der Arbeitskreis bietet ab sofort, immer dienstags in der Zeit von 18.30 – 20 Uhr in der Schieferlandhalle eine Sprechstunde an. Die Akquisephase wird einen Zeitraum von 3 -6 Monaten umfassen“.
Auch Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaisersesch, Albert
Jung, motivierte die Dorfgemeinschaft zur Projektumsetzung. „Lassen Sie sich
diese Möglichkeit nicht entgehen. Machen Sie Ihr Gebäude fit für die Zukunft
und leisten Sie damit einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz in unserer Heimat“,
so Jung.
Über die technischen Ausführungen hinaus durften die
Anwohner den Fachleuten konkrete Fragen stellen. Die Kostenstruktur, zeitliche
Abläufe und die Individualität der Gebäudetechnik standen dabei im Vordergrund.
Eine Info-Broschüre die vom Netzwerkbüro der Kreisverwaltung herausgegeben wurde, gibt zusätzlich wichtige Informationen und einen Projektüberblick. Ein 18-minütiger Kurzfilm zeigt ein etabliertes Bespielprojekt im Hunsrück und trägt so zur Veranschaulichung bei.
Alle Informationen sind online abrufbar.
Was es den
Einzelnen kostet und was gespart werden kann, kann individuell ausgerechnet
werden. Hier kommen die Arbeitskreismitglieder zum Einsatz, die mittels eines
Wärmerechners, den Kostenvergleich für die Hauseigentümer vornehmen können.
Ansprechpartner
vor Ort sind: Dirk Barbye, Johannes Buschwa, Karl Fuhrmann, Florian Krämer,
Peter Labonte, Markus Lanser, Hans-Günter Schmitz und Frank Wissel.
Der Arbeitskreis Dorfwärme Müllenbach bietet ab sofort, immer dienstags in der Zeit von 18.30 – 20.00 Uhr im Untergeschoss der Schieferlandhalle eine Sprechstunde an.