Freudig nimmt der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Sehn den Förderbescheid aus den Händen von Umweltministerin Ulrike Höfken vor der PV-Fläche der Sparkasse Mittelmosel in Cochem entgegen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Fachbereichs Kreisentwicklung/Klimaschutz, bespricht man die weiteren Themenfelder auf dem Weg zu mehr CO2-Einsparung im Landkreis Cochem-Zell
Die Gremienbeschlüsse wurden gefasst und so wird schon bald am Schulzentrum in Kaisersesch eine klimafreundliche Grünschnittheizung errichtet, welche über Nahwärmeleitungen den Gebäudekomplex versorgen soll.
Die voraussichtliche Einsparung beträgt jährlich in etwa 160.000 Liter Heizöl und 420 Tonnen CO2. Angeschlossen werden die Grundschule, die Realschule plus, die Fachoberschule sowie die Förderschule mit mehreren Gebäuden. Dies ist ein großer Schritt hin zu einem klimaneutralen Schulkomplex und der Entwicklung der Klimaschutz-Projektschule.
Die Gesamtkosten für diese Maßnahme betragen rund 1,8 Mio. Euro. Der Bau wird mit Bundesmitteln in Höhe von 200.000 Euro, im Rahmen der Masterplanumsetzung gefördert.
Ministerin Ulrike Höfken überbrachte den Förderbescheid des Landes, welches sich mit rund 335.000 Euro an der Maßnahme beteiligt. „Ich freue mich über das Engagement der Schülerinnen und Schüler. Durch ihren Einsatz für die neue Heizungsanlage, bei der wir selbstverständlich auch die Emissionen im Blick behalten werden, haben sie gezeigt: Der immer deutlicher sichtbar werdende Klimawandel ist für ihre Generation ein existenzielles Thema. Dass mehr für den Klimaschutz getan werden muss, zeigen auch viele Schülerinnen und Schüler mit den Fridays for Future-Demonstrationen. Denn der Klimawandel ist in Rheinland-Pfalz bereits an vielen Stellen spürbar, zum Beispiel bei der starken Ausbreitung des Borkenkäfers, durch sinkende Pegel der Flüsse oder Extremwetterereignisse wie Starkregen und lang anhaltende Trockenperioden. Das Solardachkataster bietet allen die Möglichkeit ganz persönlich etwas gegen den Klimawandel zu tun und sich selbst aktiv an dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zu beteiligen“, sagte Umweltministerin Höfken.
„Mit dem Bau dieser Heizungsanlage gehen wir unseren Weg
einer energetischen Sanierung am Schulzentrum Kaisersesch weiter, setzen damit
aber auch gleichzeitig einen weiteren starken Akzent: Denn es ist nach der
Installation am Schulzentrum in Zell, bereits die zweite Heizungsanlage dieser
Art im Landkreis Cochem-Zell", berichtet der Erste Kreisbeigeordnete
Hans-Jürgen Sehn. „Und im Grüngut sind nun mal wertvolle energetische
Fraktionen, die wir zukünftig auch in Kaisersesch für die Beheizung von
Gebäuden nutzen werden – ein wichtiger Beitrag zum Schutze unseres Klimas, aber
auch zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung", so Sehn.
Großes Interesse hatte die Ministerin auch an den zuletzt
stattgefundenen Veranstaltungen zum Thema „Photovoltaik am Eigenheim“. Mehr als
220 Bürgerinnen und Bürger nahmen an vier regionalen Infoveranstaltungen im
Landkreis teil.
Die Vertreter des Landkreises konnten darstellen, welches wichtige Instrument mit dem Solardachkataster geschaffen wurde (www.solardachkataster-cochem-zell.de).
Die Sparkasse Mittelmosel hatte die Umsetzung des neuen
Onlinetools finanziell ermöglicht. Dort können sich Hauseigentümer für das
eigene Gebäude freischalten lassen, um eine Eignungsbewertung für das eigene
Gebäude zu erhalten und verschiedene Anlagen-Szenarien zu simulieren. Die
Nutzung der Onlineanwendung ist einfach und benutzerfreundlich. Schon mehr als 400
Hausbesitzer aus dem Landkreis haben die Anwendung seit November 2018 genutzt.
Solarstromanlagen sind eine lohnende Investition: Mit selbst erzeugtem Strom kann man bares Geld sparen und den Überschuss gegen eine Einspeisevergütung verkaufen.
Dabei ist es allerdings rentabler, selbst erzeugten Strom
im eigenen Haushalt zu nutzen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Wie schnell es
sich finanziell rechnet und wie groß die Anlage sein sollte, hängt aber sehr
von der Dachfläche und dem eigenen Verbrauch ab.
Mit Hilfe von Batteriespeichern kann man den Eigenverbrauch
von selbst erzeugtem Strom erhöhen. Sie machen den Strom auch in den Morgen-
und Abendstunden nutzbar, wenn die Photovoltaikanlage nur wenig oder keinen
Strom erzeugt. Die Batterienutzung kann auch zu einer Entlastung der Netze
beitragen und dabei helfen, die Leistungsspitzen der Photovoltaikanlagen am
Mittag abzufangen.
Derzeit erarbeitet das Land selbst ein Förderprogramm für Batteriespeicher. Bisher wurde die Anschaffung eines Speichers in Rheinland-Pfalz nicht gefördert. Seit ein bundesweites Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau Ende 2018 ausgelaufen war, gab es im Land damit keine Möglichkeit zur Förderung mehr. Noch in diesem Jahr soll aber ein landesweites Programm in Kraft treten.