Klimaschutzkonferenz mit Prof. Dr. Klaus Töpfer eröffnet die jährliche, kreisweite Klimawoche

    Parallel zu den internationalen Klimakonferenzen in Glasgow, wurde auch im Landkreis Cochem-Zell der Klimaschutz in den Fokus gerückt. Rund 100 Gäste waren der Einladung der lokalen Energieagentur „unser-klima-cochem-zell e. V.“ gefolgt, um bei der 13. Klimaschutzkonferenz dabei zu sein.

    Landrat Manfred Schnur gab einen aktuellen Überblick über die Aktivitäten im Null-Emissions-Landkreis Cochem-Zell und hob besonders die Entwicklung der Dorfwärmeprojekte hervor: „Auf Basis von Holzhackschnitzeln, solarthermischen Anlagen und Wärmepumpen mit Erdsondenfeldern, sollen rund 450 Gebäude in Zell-Barl, Müllenbach und Blankenrath auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung umgestellt werden. Für das Netz in Zell-Barl liegen uns die Förderbescheide bereits vor, sodass wir in Kürze die Bauleistungen ausschreiben können. Mein ganz besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Mitgliedern der Arbeitskreise aus den Quartieren, die alle eine hervorragende Arbeit geleistet haben“.

    Hauptredner des Abends war Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a. D., langjähriger Direktor des UN-Umweltschutzprogramms „UNEP“. Er ist Deutschlands profiliertester Umweltpolitiker. Seit Jahrzehnten setzt er sich beharrlich und konsequent für den Schutz der Umwelt ein. Sein Engagement gilt insbesondere der Suche nach einer ökologisch befriedigenden, ökonomisch vertretbaren und sozial ausgewogenen Lösung der immer drängenderen globalen Umweltprobleme. Töpfer beeindruckte in seinem Vortrag durch die unterhaltsame und humorvolle Art, seine Sichtweise auf die drängenden Umweltprobleme aufzeigen.

    Geprägt durch seine Tätigkeit in Nairobi rief er dazu auf, Klimaschutz in Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit zu sehen. „Sie können Ländern des globalen Südens nicht nahelegen, den Strom ohne Kohlekraftwerke zu gewinnen, wenn wir selbst nicht den Schritt gehen und auf den Kohlestromanteil zu verzichten“, so Töpfer. Als markanten Lösungsschritt in dieser Problematik wertet er die langjährige Förderung der Photovoltaik in Deutschland und führte aus: „Nur so kann heute der Solarstrom, aufgrund der guten Marktentwicklung hierzulande, in Afrika für etwa zwei Cent je Kilowattstunde produziert werden. So kann man dort Armut überwinden“. Damit beurteilt er aber Fördermittelanreize nicht als allein wirksames Mittel, sondern verweist vielmehr auf Erfahrungen vergangener Jahrzehnte, wie beispielsweise die Festsetzung der Ausstoßgrenze für Schwefeldioxid in den 1970er Jahren, oder dem Verbot von bleihaltigem Benzin und FCKW-Gasen in den 80er und 90er Jahren. „Die existenziellen Folgen des Klimawandels lassen sich nur eingrenzen, wenn wir diese Mittel kombinieren - Anreize schaffen und Grenzwerte festsetzen“, schlussfolgert Töpfer.

    Siegerehrung der Preisträger in der Kampagne „Stadtradeln im Landkreis Cochem-Zell“

    Vom 5. – 25. September hatten 288 Personen in die Pedale getreten und waren in 22 Teams gemeinsam mehr als einmal den Erdball umradelt.Die 55.244 Rad-Kilometer entsprechen rund 0,9 Kilometern pro Einwohner und einer CO2-Einsparung von 8 Tonnen. 


    • Platz 1 bei den Damen, mit  895 km, belegte Chiara Offinger, aus dem Team des Martin-von-Cochem-Gymnasiums
    • Platz 1 bei den Herren, mit 1.425 km, belegte Christoph Walter, aus dem Team der Realschule plus Cochem
    • Gold in der Teamwertung, mit 14.441 km und 85 aktiven Teammitgliedern, belegte die Realschule plus Cochem
    • Silber in der Teamwertung, mit 13.327 km und 70 aktiven Teammitgliedern, belegte das Martin-von-Cochem-Gymnasium
    • Bronze in der Teamwertung, mit 3.628 km und 23 aktiven Teammitgliedern wurde die IGS Zell

    Projekte aus dem Landkreis Cochem-Zell für besonderes Umweltschutz-Engagement ausgezeichnet - Westenergie übergibt 6.000 Euro Preisgeld 








    Ortsgemeinde AlfOrtsgemeinde BlankenrathStadtteil Zell-BarlOrtsgemeinde AlflenOrtsgemeinde Müllenbach

    Der Klimaschutzpreis der Westenergie wird jährlich für Leistungen verliehen, die in besonderem Maße zur Erhaltung natürlicher oder zur Verbesserung ungünstiger Umweltbedingungen beitragen. Die Städte und Gemeinden sind alljährlich aufgerufen, besondere Projekte zur Prämierung vorzuschlagen.Bei den ausgezeichneten Klimaschutzprojekten handelte es sich um die unterschiedlichsten Maßnahmen zum Artenschutz, Umwelt- und Naturschutz, zur Biodiversität sowie Energieeffizienz. Darunter zählten Maßnahmen, wie beispielsweise das Anlegen einer Insektenweide, das Befreien der Umwelt von Müll und Unrat, das gemeinsame Neugestalten von Grünflächen, das Schaffen von geschützten Lebensräumen für Insekten und Kleintieren durch Basaltsteinhaufen und Hecken sowie das Errichten von Lebenstürmen oder Insektenhotels. Fünf Initiativen engagierten sich besonders für die Umsetzung der Nahwärmeversorgung in ihrer Kommune.Thomas Hau, Kommunalmanager der Westenergie, überreichte die Urkunden und belohnte die Initiativen mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 500 Euro.Ausgezeichnet wurden Akteure aus den Ortsgemeinden Alf, Alflen, Blankenrath, Müllenbach, Zell-Barl, Altlay, Bad Bertrich, Kalenborn, Möntenich, Tellig, Ulmen-Meiserich und Wollmerath.


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