Damit wird der Engpass an der bislang einzigen Cochemer Ladestation deutlich entschärft. Es handelt sich um Normal-Ladepunkte, an denen E-Fahrzeuge mit einer Leistung von bis zu 22 kW laden können. Somit richtet sich das neue Angebot an Gäste und Anwohner, welche mehrere Stunden in Cochem verweilen. Nutzer können die Ladevorgänge über alle gängigen Ladekarten und Apps starten, sowie spontan durch Auslesen eines QR-Codes in Verbindung mit mobilen Bezahlmöglichkeiten. Die Ladestationen werden bilanziell mit 100 % Ökostrom versorgt.
Stadtbürgermeister Walter Schmitz zeigt sich erfreut, dass die Bauarbeiten vor Beginn der diesjährigen Tourismus-Saison abgeschlossen wurden. „Die steigende Anzahl an E-Fahrzeugen ist im Stadtbild deutlich erkennbar und unsere Gäste sind in der Regel auf öffentliche Ladestationen angewiesen“, so Schmitz. „Daher haben wir uns dazu entschlossen, trotz der hohen Gesamtkosten von rund 130.000 € in diesen Ladepark zu investieren.“ Die Herausforderung bestand darin, zu vertretbaren Kosten ausreichend Stromkapazitäten an einem hochwasserfreien und zentral gelegenen Standort bereitzustellen. Durch eine Kostenübernahme in Höhe von 30 Prozent durch die Kreisverwaltung und Zuschüsse durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“, konnte das Projekt letztendlich ermöglicht werden. Bereits im April und im Juni 2020 wurden die Förderanträge durch die Kreisverwaltung und die Stadt Cochem gestellt. Nach erfolgter Bewilligung der Fördermittel und der Beschlussfassung in den politischen Gremien, konnten die Energienetze Mittelrhein (ENM) mit der Herstellung des Netzanschlusses beauftragt werden. Da östlich der Bahntrasse nur wenig elektrische Leistung vorhanden war, wurden die 220 kW Leistung über eine neue Leitung zum Trafo im Briederweg ermöglicht. Es wurde ein Lastmanagement vorgesehen, wodurch sich die Anzahl der Ladepunkte perspektivisch erweitern lässt. Nach erfolgter Fachplanung durch das Kölner Elektro-Ingenieurbüro „emutec GmbH“, konnten der Bau und Betrieb der Ladestationen ausgeschrieben werden. Errichtet wurden die Ladestationen durch die Pohl-Gruppe aus Schleswig-Holstein, unterstützt durch lokale Tiefbau-Unternehmen. Sämtliche Dienstleistungen rund um den Betrieb der Ladestationen werden durch die Stadtwerke Neumünster übernommen.
Landrat Schnur betont die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde, der Stadt Cochem und den ausführenden Unternehmen. „Unsere eigenen Flächen an der Kreisverwaltung sind aufgrund der Hochwasserproblematik nicht gut für den Bau von Ladestationen geeignet, weshalb wir diesen Weg gewählt haben, um auch den Mitarbeitern und Gästen unserer Verwaltung Ladestationen anbieten zu können.“ VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz freut sich über alle Unternehmen, die ihren Gästen eigene oder öffentliche Lademöglichkeiten anbieten. Denn die Kommunen können es allenfalls leisten, einzelne wenige Ladepunkte vor Ort zu errichten. Erste Hotels und Restaurants im Landkreis haben bereits Förderbescheide für den Bau öffentlicher Ladestationen vorliegen, aber die meisten Gastbetriebe und Unternehmen planen noch keine entsprechenden Projekte. Die Verbandsgemeinde Cochem schafft derzeit die Grundlagen für die Errichtung öffentlicher Ladestationen in einigen Moselortsgemeinden. Mindestens sieben Hotels und Restaurants in der VG Cochem sowie ein Baumarkt werden voraussichtlich in diesem Jahr öffentliche Ladestationen errichten lassen.
Ergänzend zu den Normal-Ladestationen wird derzeit kreisweit auch der Bau von Schnell-Ladestationen mit einer Leistung von 150 – 300 kW auf Parkplätzen von Supermärkten, Discountern und Bäckerei-Cafés vorbereitet. Konkret sind hierbei besonders die Standorte an den Autobahnanschlüssen in Ulmen und Kaisersesch und auch die Einzelhandels-Parkplätze in Cochem-Cond, Sehl, Brauheck, Zell-Barl und Treis im Fokus. Im gesamten Landkreis wurden bereits Förderanträge für über 130 öffentliche und 1.220 private Ladepunkte bei den staatlichen Stellen eingereicht.
Interessierte können sich zwecks der Beratung und Unterstützung bei der Förderantragstellung an den Klimaschutzmanager Herrn Alexander Ehl wenden (Tel. 02671-61684, E-Mail: ).