Nachwachsende Rohstoffe als Ersatz- und Ausgleichsmasse

    Umsetzung nach dem Prinzip des Bundesverbundprojektes ELKE (www.landnutzungsstrategie.de)

    Ausgangssituation:

    Die Notwendigkeit einer Produktionsintegration von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wird durch den andauernden Verlust von fruchtbaren Böden eindrucksvoll belegt. Denn in Deutschland sorgt nach wie vor die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche für einen Verlust multifunktionaler Freifläche, i. d. R. landwirtschaftlicher Nutzfläche, von knapp 32.000 ha pro Jahr (87 ha/Tag gleitender Vierjahresdurchschnitt 2007-2010, Statistisches Bundesamt 2011).

    Unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Ziele im Erhalt der Biodiversität, u. a. durch den Artenschutz aber auch durch die Vernetzung von Lebensräumen (Biotopverbund), auf der einen Seite und in der künftig gesteigerten Bereitstellung von Rohstoffen für Nahrungs- und Futtermittel, Energie und stoffliche Nutzung auf der anderen Seite, wird schnell klar, dass eine zunehmende Konkurrenz um die knapper werdende Fläche die Erreichung beider Ziele konterkariert und i. d. R. zu einer Intensivierung der verbleibenden Flächen führt, wird es für Zwecke des Naturschutzes immer schwerer, dieser Intensivierung zu begegnen oder überhaupt Flächen z.B. für Kompensationsmaßnahmen zu finden.

    Das neue Prinzip „Naturschutz durch Landbau“ verfolgt daher das zentrale Ziel, durch den Aufbau regionaler Mehrnutzungskonzepte die seit mehr als 40 Jahren fortschreitende Segregation der freien Landschaft nach Einzelanforderungen – wie hier Naturschutz, dort intensive Produktion, Grundwasserspende, Gewässer-, Klimaschutz, Naherholung etc. (Landschaftsprodukte im erweiterten Sinne) – in Teilen aufzulösen. Deshalb soll in der Bioenergie-Region Cochem-Zell die Kulturlandschaft als Organismus verstanden werden, der über verschiedene Märkte in Wert gesetzt wird und so gekoppelte, wirtschaftlich tragfähig bewertete Aktivitäten zulässt. Daraus soll eine pragmatische Landnutzungsstrategie erarbeitet und aufgebaut werden (siehe folgende Abbildung).

    Mehr Nutzen von einer Fläche durch die Identifikation von Schnittmengen, Basis für eine extensive, lokal verankerte Landnutzungsstrategie.

    Arbeitsschritte 2012 bis 2015:

    In der Bioenergie-Region Cochem-Zell wurden während der ersten Projektphase Einzelgespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde geführt. Hierauf aufbauend wird zukünftig verstärkt ein durch IfaS-Experten moderierter Entwicklungsprozess eine regional verankerte Vorgehensweise für die Etablierung von Mehrnutzungskonzepten nach dem innovativen Prinzip Naturschutz durch Nutzung verfolgen und anhand von Pilotprojekten umsetzen.



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